April 2025: Wander- und Kulturwochenende der Liberalen Männer
Das "Wander- und Kulturwochenende" der Liberalen Männer fand vom 4. bis 6. April 2025 in Berlin statt. Am Freitag wurde der Deutsche Bundestag und das Paul-Löbe-Haus besucht. Am Samstagabend, nach der Klausurtagung, wurden im Rahmen eines kurzen Stadtrundgangs mehrere zentrale Gebäude inklusive dem neu errichteten "Cube" besichtigt. Am Sonntag fand eine Wanderung durch die Potsdamer Schlossgärten statt gefolgt von einer Besichtigung von Schloss Sanssouci und dem Classic Remise für Oldtimer.
Bild: Reichstagsgebäude.
Bei sehr sonnigem Wetter trafen sich etwa 30 Mitglieder und Freunde der Liberalen Männer in Berlin, um bei Wandern und Kultur die aktuelle politische Situation insbesondere zur Benachteiligung von Jungen, Vätern und Männern zu diskutieren. Das Wochenende begann am Freitag mit dem Besuch des Deutschen Bundestags im Reichstagsgebäude besucht. Das Reichstagsgebäude wurde zwischen 1884 und 1894 von dem Architekten Paul Wallot errichtet. Zunächst tagte dort der Reichstag des Deutschen Kaiserreiches und der Weimarer Republik. Nach dem Reichstagsbrand von 1933 war das Gebäude längere Zeit nicht benutzbar. Seit den 1960ern diente es für Ausstellungen und Sonderveranstaltungen. Nach einer grundlegenden Sanierung inklusive der Glaskuppel tagt dort seit 1999 der Deutsche Bundestag. Eine Besonderheit stellt die Glaskuppel dar, die auch besichtigt wurde. Das Gebäude hatte bereits 1894 eine Glaskuppel. Diese war aber aus der Not heraus entstanden. Während der Bauphase wurden die Pläne mehrfach geändert und es stellte sich dabei heraus, dass die geplante Steinkuppel nicht durch die bereits errichteten Wände getragen werden konnte. Daher entwickelte der Bauingenieur Hermann Zimmermann im Jahr 1889 eine Kuppelkonstruktion aus Glas und Stahl. Diese Zimmermann-Kuppel gab dem Gebäude eine wichtige architektonische Besonderheit. Bedauerlicherweise wurde die ursprüngliche Glaskuppel zerstört. Bei der Renovierung des Gebäudes wurde sie durch eine modernere Glaskuppel ersetzt.
Am Nachmittag wurden im Rahmen einer Führung weitere Parlamentsgebäude besichtigt, darunter auch das Paul-Löbe-Haus und das Jakob-Kaiser-Haus. Das Paul-Löbe-Haus liegt neben dem Reichstagsgebäude und beinhaltet die Ausschüsse des Bundestages. Es wurde von dem Architekten Stephan Braunfels errichtet und im Jahr 2001 fertiggestellt. Das Jakob-Kaiser-Haus ist der größte deutsche Parlamentsbau und besteht aus insgesamt acht Gebäuden, die von verschiedenen Architekten errichtet wurden. Es wurde ebenfalls im Jahr 2001 fertiggestellt und es sind darin 1745 Büros (davon 314 Abgeordnetenbüros) untergebracht. Die Innenhöfe des Jakob-Kaiser-Hauses beinhalten mehrere Kunstobjekte. Der Innenhof von Haus 3 wurde vom israelischen Künstler Dani Karavan gestaltet und zeigt auf Glasplatten die ersten 19 Artikel des Grundgesetzes in der Fassung von 1949. Diese Glasplatten (Grundgesetzartikel) wurden im März 2023 von der linken Gruppierung "Letzte Generation" verwüstet.
Nach den Führungen durch die Parlamentsgebäude folgte ein kleiner Spaziergang zum "Berliner Ensemble" am Berthold-Brecht-Platz. Dort wurde auch zu Abend gegessen. Der Tag endete mit einer Kneipentour durch das Nikolaiviertel auf den Spuren von Heinrich Zille. Mit einem Spaziergang vorbei am ehemaligen Kunsthaus "Tacheles" in der Oranienburger Straße zum "Hackeschen Markt" endete der Tag.
Am Samstag fand die Klausurtagung der Liberalen Männer statt. Anschließend wurden im Rahmen eines Stadtrundgangs mehrere Gebäude besichtigt. Der Rundgang begann beim "Cube". Dies ist ein im Jahr 2020 fertiggestelltes würfelförmiges Haus in der Nähe des Hauptbahnhofs. Der Würfel misst pro Seite 42,5 m. Die Wände sind mit spiegelndem Glas versehen. Die Baukosten betrugen etwa 100 Millionen Euro. Der Würfel wird als Bürogebäude mit Luxusbüros genutzt. Mieter sind unter anderem mit 3000 Quadratmeter die Deutsche Bahn. Anschließend ging es vorbei am Kanzleramt, dem Paul-Löbe-Haus und dem Reichstagsgebäude zum Brandenburger Tor. Am Brandenburger Tor wurden mittlerweile die Schäden, die im Jahr 2024 durch die linke Gruppe "Letzte Generation" verursacht wurden, beseitigt. Danach ging der Stadtrundgang entlang der Straße "Unter den Linden" zur Humboldt-Universität. Dort wurde unter anderem die "Alte Bibliothek", die 1780 im Auftrag von Friedrich dem Großen fertiggestellt wurde und umgangssprachlich auch als "Kommode" bezeichnet wird, betrachtet. Danach ging es zum "Berliner Schloss". Die erste Version des Schlosses wurde 1443 errichtet. Allerdings wurde das Schloss während des Zweiten Weltkriegs beschädigt und 1950 auf Beschluss der "Sozialistischen Einheitspartei" (SED) gesprengt. Anstelle des Schlosses errichtete das SED-Regime einen Aufmarschplatz und später einen "Palast der Republik", der als Sitz der Volkskammer diente. Im Jahr 1990 wurde der Palast wegen Asbestverseuchung geschlossen (beim Bau wurden bis zu 5000 Tonnen Spritzasbest verwendet) und in den Jahren 2006 bis 2008 abgerissen. Im Jahr 2020 wurde eine Rekonstruktion der Fassade des ursprünglichen Berliner Schlosses fertiggestellt und das Gebäude dient jetzt als "Humboldt Forum" und beinhaltet mehrere Musseen. Anschließend ging es weiter zum "Berliner Dom". Dieser wurde im Auftrag von Wilhelm II. im Jahr 1905 fertiggestellt und ist die größte evangelische Kirche Deutschlands. Danach ging es zum Gendarmenmarkt. Dort wurde der "Französische Dom" und sein Pendant der "Deutsche Dom" besucht. Der "Französische Dom" hat seinen Ursprung in der Französischen Friedrichstadtkirche, die im Jahr 1705 für die Hugenotten errichtet wurde. Im Jahr 1785 wurde sie durch einen Turm mit einer Kuppel (französisch: „dôme“) erweitert. Der Abend endete mit einem Abendessen in der Gaststätte "Augustiner".
Bild: "Cube" (oben links), Bundeskanzleramt (oben rechts), Paul-Löbe-Haus neben Reichstagsgebäude (unten links), Brandenburger Tor (unten rechts).
Am Sonntag wurde zunächst eine Wanderung durch die Potsdamer Schlossgärten gemacht. Diese führte vom Potsdamer Hauptbahnhof über den Park und das Schloss Babelsberg und das Schloss Cecilienhof im Neuen Garten zum Orangerieschloss im Park Sanssouci. Nach einem Mittagessen wurde das Schloss "Sanssouci" besichtigt. "Sans souci" ist französisch und bedeutet "ohne Sorge". Das Schloss im Rokokostil wurde auf Veranlassung von Friedrich dem Großen durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff erbaut und 1747 fertiggestellt. Es diente als Sommerresidenz der Könige von Preußen. Nach der Schlossbesichtigung wurde noch die "Classic Remise" besichtigt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Museum, Parkhaus und Dienstleistungszentrum für klassische Fahrzeuge (Oldtimer). Es befindet sich in einem ehemaligen Straßenbahndepot im Berliner Ortsteil Moabit. Nach Kaffee und Kuchen endete das Wander- und Kulturwochenende.(Berlin: AB & SM)
Bild: Alte Bibliothek (oben links), Humboldt Forum (oben rechts), Berliner Dom (unten links), Schloss Sanssouci (unten rechts).